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Der Digitale Produktpass kommt – sind Sie bereit?

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Ziele und Umsetzung des digitalen Produktpasses

Transparenz über den gesamten Lebenszyklus eines Produktes zu schaffen – das ist das Ziel des Digitalen Produktpass (DPP). Am 23. November 2023 hat die Europäische Kommission dazu eine Verordnung veröffentlicht, die im Laufe des Jahres 2024 in Kraft tritt. Aufgrund der stark vernetzten internationalen Liefernetzwerke betrifft diese Verordnung nicht nur Unternehmen in der EU, sondern hat indirekt auch Auswirkungen weltweit.

Was ist der Digitale Produktpass (DPP)?

Die Verordnung enthält detaillierte Anforderungen an den Inhalt des DPP. Der Digitale Produktpass soll Informationen zu folgenden Themen enthalten:

  • Identität und Herkunft des Produkts
  • Zusammensetzung und Eigenschaften des Produkts
  • Umweltauswirkungen des Produkts
  • Reparatur- und Recyclingfähigkeit des Produkts

Jeder Bürger soll dann die Möglichkeit haben, die oben beschriebenen Informationen über einen QR-Code oder einen Hyperlink auf dem Produkt abzurufen.

Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) hat bereits eine Liste veröffentlicht, für welche Produktgruppen der DPP ab 2025 in Deutschland verpflichtend ist. Dies sind:

  • Energieverbrauchsrelevante Produkte: Haushaltsgeräte, Bürogeräte, Unterhaltungselektronik und Beleuchtungskörper
  • Große Elektro- und Elektronikgeräte (EEE): Fernseher,  Kühlschränke, Waschmaschinen, Geschirrspüler und Klimaanlagen
  • Textilien: Bekleidung, Schuhe und Bettwäsche
  • Verpackungen: Kunststoffverpackungen, Metallverpackungen sowie Papier- und Kartonverpackungen

Wozu dient der Digitale Produktpass?

Laut Ministerium soll die Einführung des Digitalen Produktpasses einen wichtigen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft leisten. Der DPP wird es Verbrauchern ermöglichen, nachhaltigere Konsumentscheidungen zu treffen. Er wird auch Herstellern helfen, ihre Produkte umweltfreundlicher zu gestalten.

Konkrete Auswirkungen des DPP:

  • Verbraucher werden leichter erkennen können, welche Produkte reparierbar sind und welche nicht. Dies wird dazu beitragen, dass mehr Produkte repariert werden und weniger in der Mülltonne landen.
  • Hersteller werden motiviert sein, ihre Produkte so zu gestalten, dass sie leichter repariert werden können. Dies wird zu einer Verlängerung der Lebensdauer von Produkten führen.
  • Die Recyclingfähigkeit von Produkten wird verbessert werden. Dies wird dazu beitragen, dass mehr Rohstoffe aus Altprodukten wiederverwendet werden können.

Mit der Einführung des DPP soll ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Wirtschaft gegangen werden.

Umsetzung des Digitalen Produktpasses in der Praxis

Die SupplyOn Lösung Traceability unterstützt Kunden und Lieferanten entlang der Lieferkette, die für den DPP notwendigen Daten einzusammeln und bereitzustellen. Die Daten stehen dann im SupplyOn Data Lake namens DAISY (data space industry) für autorisierte Benutzer zur weiteren Verarbeitung bereit. Darüber hinaus bietet SupplyOn mit seiner Digital Twin Lösung vielfältige Möglichkeiten zur Bereitstellung von Daten für alle Beteiligten im industriellen Netzwerk.

Seitens der EU wurde bereits angekündigt, dass die Liste der verpflichtenden Produktgruppen in Zukunft noch erweitert wird. Die Europäische Kommission plant, die Verordnung über den DPP alle drei Jahre zu überprüfen und anzupassen. SupplyOn wird die Entwicklung sehr aufmerksam verfolgen und seine Services für neue Produktgruppen und Inhalte entsprechend erweitern.

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