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Kategorie: SCM Insights

Wie Sie Ihre Lieferkette fit für die Transformation machen

Wie erreichen Sie im Jahr 2023 eine widerstandsfähige Lieferkette mit Transparenz, Sichtbarkeit und Nachhaltigkeit? Konzentrieren Sie sich auf diese vier Bereiche:ZusammenarbeitUm eine stabile Lieferkette zu erreichen, ist eine gegenseitige Zusammenarbeit erforderlich. Anstatt Teile zu suchen, sind Echtzeit-Updates und Feedback an einem Ort erforderlich, um die besten Entscheidungen zu treffen. Um dies zu erreichen, sind genaue Daten und die richtigen Tools für diesen Prozess unerlässlich. Ziel ist es, eine ganzheitliche Umgebung sowohl für Ihr Unternehmen als auch für die Lieferkette zu schaffen, damit Sie letztendlich gemeinsam erfolgreich sind. DatenUm ein effektiveres und effizienteres Lieferkettenmanagement zu schaffen, benötigen wir Daten. Jeder will Daten und hat sie in irgendeiner Form. Leider ist das, was als "Data Lake" bezeichnet wird, oft weniger ein klarer See als eher ein Haufen schlammiger Pfützen auf einem Feld nach einem großen Regenschauer: unklar, nicht verbunden, unbekannte Tiefe und im Allgemeinen sehr unordentlich. Wie also sammelt man Daten und verbindet sie, um sie effizient zu analysieren? Mit digitalen Werkzeugen.WerkzeugeFür genaue Daten, Transparenz, Widerstandsfähigkeit und Nachhaltigkeit braucht man letztlich die richtigen Werkzeuge. Unternehmen auf der ganzen Welt erkennen und verstehen, dass mehr Tools erforderlich sind, um ein System zu verbessern, ein System zu ersetzen oder die Lücken in bestehenden Systemen zu schließen. Mit den richtigen Tools können Daten in einer benutzerfreundlichen Plattform mit Dashboards und Berichten gesammelt und organisiert werden, so dass Sie Ihre Daten kontinuierlich überwachen, zusammenarbeiten und analysieren können. Echte PartnerschaftFür Hersteller in aller Welt steht viel auf dem Spiel. Überholt ist inzwischen die Attitüde an die Lieferkette à la "Mach es, sonst..." Stattdessen wird sie durch ganzheitliche, kooperative und ehrliche Beziehungen zu wichtigen Lieferanten und Wettbewerbern ersetzt. Im Jahr 2022 hörte ich immer öfter die Frage: "Wie können wir zusammenarbeiten, um dies zu erreichen?"  Englische Wortschöpfungen aus Begriffen wie Wettbewerber + Partnerschaft + Freundschaft kommen ins Spiel, zum Beispiel "friendtitor", "partnitor" oder "competiship". Im Moment liebe ich diese offenere Herangehensweise an die Verkettung von Geschäftsprozessen und -praktiken. Ich freue mich darauf, Teil dieses Ökosystems und des Wandels für die Zukunft zu sein. 
Wie Sie Ihre Lieferkette fit für die Transformation machen

Supply-Chain-Rückblick 2022: Erfahrungsbericht einer Expertin

Es ist immer wichtig, einen Blick zurück zu werfen, bevor man nach vorne schaut. Das bewahrt uns davor, dass wir uns fragen, warum wir zum dritten Mal in Folge in die Küche gegangen sind und immer noch vergessen haben, den Ofen auszuschalten. Im Jahr 2022 gab es viel zu tun. Und obwohl 2020 und 2021 zu einem besonders langen, außergewöhnlich verrückten und herausfordernden Jahr verschmolzen zu sein schienen, fühlte sich das Jahr 2022 in vielerlei Hinsicht wie eine Fortsetzung davon an. Ich würde es mit einer Achterbahn vergleichen (und ich meine die Art von kaputter Achterbahn in einem verlassenen Vergnügungspark mit Monstern, die sie jagen, à la Scooby Doo) mit den nicht-enden-wollenden Ereignissen, Krieg, mehr Corona und Gesundheitsproblemen, verrücktem Wetter, Streiks, Rohstoffknappheit, Preissprüngen und immer noch Angst vor diesen "Mörder-Hornissen".Wenn mich vor Corona jemand fragte, womit ich meinen Lebensunterhalt verdiene, und ich Supply-Chain-Software für die Automobil-, Luft- und Raumfahrtindustrie und komplexe Fertigungsprozesse nannte, sah ich sofort, wie die Augen abwesend wurden und er oder sie sich nach einem schnellen Ausweg umsah. Lieferkette klang langweilig oder zu komplex, und erst recht die Software dafür. "Eine Art Spezialgebiet", sagte ich dann und lächelte, denn der Durchschnittsmensch hatte keine Ahnung, was für ein Druck im Alltag einer Einkäuferin oder Lieferanten in der Lieferkette herrscht.Plötzlich in aller Munde: Die LieferketteDann kam Corona, und die Lieferkette war nun ein allgemein bekannter Begriff. Plötzlich fühlte ich mich wie in dem EF-Hutton-Fernsehspot von 1979, nur dass es um die Lieferkette ging. Die Leute wollten tatsächlich etwas über Software für die Lieferkette hören. Genau genommen fand ich mich in langen Gesprächen über Lieferkettenangelegenheiten und die Rettung der Welt wieder. Sogar meine Kinder sprachen darüber. Vor allem, wenn ich vom Einkaufen nach Hause kam und ihr Lieblingsessen oder ihr Wunsch nach einem Snack fehlte. Die Themen reichten von Arbeitskräftemangel, Sicherheit, Krankheit, Rohstoffen, Streiks, bedruckten Verpackungen, Druckfarben, Nutzpflanzen und Transport, um nur einige zu nennen.Ich erklärte, was ich bereits wusste, und versuchte dann herauszufinden, was genau los war. Auch als kreative Hobbyautorin hätte ich mir einige dieser Dinge nicht einmal ausdenken können. Manchmal war es rätselhaft, warum manche Dinge monatelang verschwunden waren und andere nicht. Aber wir haben uns durchgeschlagen wie alle anderen auch; Menschen und Unternehmen wurden kreativ und einfallsreich. Es war beeindruckend zu sehen, wie sich das entwickelt hat.Ende 2022 begann sich trotz des ganzen Chaos alles wieder normal anzufühlen, und die Welt öffnete sich weiter. Die Unternehmen brauchten Lösungen, und mein Terminkalender war mit Einführungen und Demos vollgestopft. Die Lieferkette stand jetzt im Mittelpunkt.Im Herbst konnte ich auch an einigen ausverkauften Branchenkonferenzen teilnehmen. Redner, Experten und Teilnehmer drängten sich, denn wir waren alle viel zu lange eingesperrt gewesen und hatten das dringende Bedürfnis, uns wieder so zu vernetzen, wie wir es früher getan hatten. Es dürstete uns nach mehr Wissen über den Zustand der Lieferketten und nach Gedanken über die Zukunft. Die Stimmung war ganz anders: energiegeladen, konzentriert und mit dem Willen nach echten Veränderungen.Bei Treffen mit potenziellen wie tatsächlichen Kundinnen und Kunden und auf Branchenkonferenzen wurde das, was einst nur ein Wunschtraum von echter Zusammenarbeit in der Lieferkette war, nun zu einer dringend benötigten Realität. Wir mussten das Lieferkettenmanagement in die Zukunft führen, nicht nur um effizient und handhabbar zu sein, sondern um das Leben der Unternehmen zu erhalten.Bedürfnisse 2022 – eine ZusammenfassungResilienz"Resilienz" ist ein Begriff, der nicht erst seit der Pandemie in aller Munde ist. Aber im Jahr 2022 ist er für mich das Thema des Jahres, wenn es um die Lieferkette geht. Allerdings bedeutet Resilienz nicht unbedingt für jeden das Gleiche. Die Liste ist lang: starke Lieferkette, Zugang zu Beständen, geringere Kosten, Ersatzlieferanten und Einblick in Trends, Probleme und Herausforderungen. Was bedeutet für Sie also eine "widerstandsfähige Lieferkette"?TransparenzSchon vor der weltweiten Pandemie waren die Lieferketten volatil. In der komplexen Welt des verarbeitenden Gewerbes gaben Einkaufende Prognosen ab und erteilten ihre Aufträge an Zulieferer in aller Welt, die diese dann auch annahmen. In der Automobil- und Luft- und Raumfahrtindustrie konnte dies eine Vorlaufzeit von über einem Jahr oder sogar noch länger bedeuten. Solange das zugesagte Lieferdatum noch nicht erreicht ist und keine Teile da sind, oder wenn vielleicht ein Lieferavis (Advance Shipping Notification, kurz ASN) erstellt wird, gibt es buchstäblich keinen Status über die bestellten Lieferungen. Wenn ein Teil fehlt oder sich verspätet, bricht das Chaos aus, nicht wahr? Es kann zu Produktionsausfällen und verspäteten Bestellungen kommen, was sich letztendlich auf das Unternehmensergebnis auswirkt.SichtbarkeitEines der wichtigsten Themen, die ich auf Konferenzen und von potenziellen Kundinnen un Kunden immer wieder gehört habe, war eine bessere "Visibilität" ihrer Lieferketten bis hin zur Stufe N. Die Aussage "Wir wissen nicht, wer unsere Lieferanten sind" war kontinuierlich Thema. Es geht natürlich darum, besser zu planen. Vor allem OEMs und Top-Tier-Lieferanten wollen die Möglichkeit haben, Dinge zu wissen, noch bevor ihre Zulieferer sie wissen, um besser planen und fundierte, proaktive Entscheidungen treffen zu können.NachhaltigkeitIch erinnere mich noch daran, wie Nachhaltigkeit in den 90er Jahren zum Modewort wurde. Ich habe an einer ganzen Reihe von Nachhaltigkeitserklärungen für Kunden gearbeitet. Jeder schien ein Ziel für die Nachhaltigkeit bis zum Jahr 2020 zu haben. Das kam und ging, und die weltweite Pandemie zwang uns zu einem Rückschritt bei dieser Initiative, zu mehr Einwegartikeln, Schutzkleidung, Engpässen, beschleunigten Bestellungen und Versand. Nach all dem versuchen wir nun, wieder auf Kurs zu kommen, um unseren CO2-Fußabdruck zu verringern und gleichzeitig profitabel zu sein.Bleiben Sie dran, wenn Sie weitere Tipps, Tricks, Ideen und Anregungen erhalten möchten.
Supply-Chain-Rückblick 2022: Erfahrungsbericht einer Expertin

In vier Schritten die wesentlichen Anforderungen des Lieferkettengesetzes in den Griff bekommen

Am 1. Januar 2023 tritt in Deutschland das sogenannte Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz – im allgemeinen Sprachgebrauch kurz Lieferkettengesetz genannt oder LkSG abgekürzt – in Kraft. Oliver, du beschäftigst dich seit geraumer Zeit mit diesem Thema. Wie ist dein Eindruck? Sind die Unternehmen, die davon betroffen sind, gut darauf vorbereitet?Zunächst betrifft das Gesetz ausschließlich große Unternehmen mit mehr als 3.000 Mitarbeitern in Deutschland. Mein Eindruck ist, dass viele dieser Unternehmen sich mit dem Thema zwar beschäftigen, aber noch nicht alle Vorkehrungen getroffen haben, um die geforderte Sorgfaltspflicht erfüllen zu können.Schon ein Jahr später, zum 1. Januar 2024, sind auch kleinere Unternehmen ab 1.000 Mitarbeitern davon betroffen. Auch wenn dieser Stichtag noch weit weg erscheint: Hier besteht spätestens ab Mitte 2023 dringender Handlungsbedarf.Was ist konkret zu tun?Das Gesetz verpflichtet Unternehmen zur Sorgfalt hinsichtlich der Wahrung von Menschenrechten und dem Schutz der Umwelt – und zwar insbesondere im Blick auf ihre Lieferketten. Dazu zählen beispielsweise der Schutz von Kindern, gerechte Arbeitsbedingungen, Umweltschutzmaßnahmen, um die Gesundheit der Arbeitnehmer sicherzustellen – um die wichtigsten Aspekte zu nennen.Das bedeutet, dass Unternehmen zunächst ihre Lieferkette sehr genau unter die Lupe nehmen und für maximale Transparenz sorgen müssen: Wie, wo und unter welchen Bedingungen produzieren meine Lieferanten? An welchen Produktionsstandorten meiner Lieferanten besteht ein Risiko, dass Menschenrechte missachtet werden? Und so weiter. Dann muss mit kritischen Lieferanten daran gearbeitet werden, ihr Risikopotenzial zu minimieren. Transparenz in der Lieferkette schaffenDas hört sich nach einem hohen Aufwand an, der Unternehmen sicher vor große Herausforderungen stellt.Das stimmt – doch die gute Nachricht ist: Es gibt etablierte Tools, mit denen sich diese Prozesse digitalisieren und automatisieren lassen. Wenn wir die Lösungen von SupplyOn nehmen, so zielen alle im Wesentlichen darauf ab, maximale Transparenz in der Lieferkette zu schaffen. Das beginnt mit den Stammdaten, die sich über SupplyOn einfach pflegen und aktualisieren lassen und der ganzen Organisation zentral zur Verfügung stehen. Es geht weiter über Maßnahmenpläne, die online erstellt und abgearbeitet werden können, bis hin zu einem umfangreichen Risikomanagement, das unter Einbeziehung externer und interner Datenquellen über SupplyOn realisiert werden kann.Tools sind das eine – aber wie bindet ein Unternehmen seine Lieferanten in diesen Prozess ein, ohne einen extrem großen Aufwand zu betreiben?SupplyOn bietet hier den Vorteil eines enorm großen aktiven Lieferanten-Netzwerks, bestehend aus weltweit über 140.000 Unternehmen. Zahlreiche Daten stehen hier bereits in höchster Qualität zur Verfügung. Lieferanten müssen ihre Daten nur an einer Stelle aktualisieren. Davon profitieren am Ende alle Beteiligten.Vier Schritte sollst Du gehen...Was wäre ein pragmatischer Ansatz, also was würdest du einem Unternehmen konkret empfehlen – und wie kann SupplyOn dabei unterstützen?Ich empfehle, sich dem Thema in verdaubaren „Häppchen“ schrittweise zu nähern, und zwar wie folgt:Schritt 1Transparenz in der bestehenden Lieferantenbasis schaffen: Das SupplyOn Business Directory in Kombination mit dem Flexible Survey bietet die Möglichkeit, eine Abfrage bei den Lieferanten zu machen. Entsprechende Fragebögen sind bereits im System hinterlegt und können einfach genutzt werden. Die Ergebnisse fließen automatisch in das Business Directory. Damit ist der Grundstein gelegt, auf dem aufgebaut werden kann.Schritt 2Ergänzung der Verträge um die LkSG-relevanten Aspekte: Das SupplyOn Contract Management bietet Vertragstemplates, die diese Aspekte beinhalten und unterstützt den Update-Prozess bei Neu- und Bestandsverträgen.Schritt 3Erstellung eines Maßnahmenkatalogs, um Lieferanten auf dem Weg zur LkSG-Konformität optimal zu unterstützen: Über SupplyOn Action Management lassen sich Maßnahmen zur Abhilfe und Prävention in Abstimmung mit dem Lieferanten erstellen und danach strukturiert und transparent für beide Seiten abarbeiten. So ist sichergestellt, dass vereinbarte Maßnahmen in der Organisation auch tatsächlich verankert und neue Prozesse gelebt werden.Schritt 4 Ausbau des Risikomanagements und der bestehenden Berichtsprozesse um LkSG-Aspekte: SupplyOn bietet die Möglichkeit, ein bereits etabliertes internes Risikomanagement mit externen Daten so anzureichern, dass damit ein noch präziseres Bild des tatsächlichen Risikos entsteht. In Zeiten großer Unsicherheiten ist dieser Schritt unerlässlich und sollte für alle Unternehmen das angestrebte Ziel sein.Und noch ein letzter Tipp?Nicht länger zögern, sondern einfach anfangen und sich Schritt für Schritt vorarbeiten.
In vier Schritten die wesentlichen Anforderungen des Lieferkettengesetzes in den Griff bekommen

100% Compliance im Einkauf: Von der Pflicht zur Kür

Wie in meinem letzten Blog-Artikel „In vier Schritten zu 100% Compliance im Einkauf“ ausgeführt, sollten Einkaufsorganisationen, die das Thema Compliance ernst nehmen, zunächst mit der Einführung standardisierter Prozesse und Tools eine solide Basis schaffen, um Einkaufsprozesse unternehmensweit zu standardisieren und transparent zu machen. Damit lassen sich Pflichtthemen wie beispielsweise Vermeidung von Bestechung oder Maverick Buying in den Griff bekommen Die Welt von heute ist komplexerDoch das Thema Compliance umfasst heute viel mehr als die reinen Pflichtthemen und ist deutlich umfangreicher, komplexer und dynamischer geworden. Dank seiner zentralen Rolle im Unternehmen ist der Einkauf für diese neuen Anforderungen ideal positioniert. Beispiele für die neuen Anforderungen sind:Umfangreicheres Risikomanagement in der LieferketteHöhere Anforderungen an IT-Security und DatenschutzNeue rechtliche Anforderungen, die von Land zu Land sehr unterschiedlich sein können Zum Beispiel das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz oder das Conflict-Minerals-Reporting auf Basis des Dodd-Frank-ActsSanktionenZum Beispiel bei Verletzung der Menschenrechte von UigurenStetig steigende Anforderungen vom Kunden oder aus dem eigenen Produkt-MarketingZum Beispiel die Reduzierung des CO2-FootprintsDie gute Nachricht dabei ist: Um diese neuen Herausforderungen anzugehen, kann auf die bereits bestehenden Lösungen aufgebaut werden. Die Kernprozesse des Einkaufs, die bereits heute digitalisiert sind, lassen sich relativ einfach um weitere Anforderungen aus dem Compliance- und Risiko-Management ergänzen.Hierbei ist nicht nur wichtig, dass intern alle relevanten Abteilungen, also Qualitätssicherung, Logistik, Produktentwicklung, Daten- und Sicherheitsmanagement, Compliance Management, etc.  in die Prozesse integriert sind, sondern auch, dass die daraus resultierenden Informationen und Ergebnisse für strategische Einkaufsentscheidungen verfügbar sind. Damit das klappt, muss der Einkauf früh aktiv werden und benötigt Zugriff auf diese anderen Bereiche.Dreh- und Angelpunkt: das Sourcing-Decision-SheetWie in meinem letzten Blog-Artikel möchte ich die praktische Umsetzung anhand unseres Kunden Continental Automotive erläutern. Genauso wie für den Rfx-Prozess wurden auch für die unterschiedlichen Compliance-Themen einheitliche Prozesse und Software-Tools definiert und über die SupplyOn-Lösungen bereitgestellt. Ziel ist es auch dabei, die Lieferanten frühzeitig zu involvieren und ihnen über SupplyOn einen zentralen Zugang zur Pflege der erforderlichen Informationen zu bieten.Sukzessive wurde und wird bei Continental Automotive das sogenannte Sourcing Decision Sheet, welches die Entscheidungsgrundlage für das Purchasing Council bei Continental darstellt und in das früher vor allem Preis und Konditionen eingeflossen sind, um Informationen aus den unterschiedlichen Compliance-Aspekten ergänzt. Dadurch werden diese ebenfalls automatisch bei der Sourcing-Entscheidung berücksichtigt. Die getroffenen Entscheidungen des strategischen Einkaufsgremiums werden wiederum zentral im Tool erfasst und dokumentiert.Hier einige Beispiele für Daten, die aus einkaufsfernen Bereichen automatisch in das Sourcing Decision Sheet von Continental Automotive einfließen:Risikomanagement: Lieferanten von Produktionsmaterial müssen in ihren Geboten alle Standorte aufführen, die für die Fertigung der angefragten Teile relevant sein werden. Auf Basis ihrer Geo-Location werden alle angegebenen Standorte automatisch klassifiziert und in die von Continental vorgegebenen Risiko-Kategorien eingeteilt.Lieferantenbewertung: Zu Lieferanten, mit denen Continental Automotive schon länger zusammenarbeitet, liegen bereits Performance-Daten vor – und zwar sowohl auf Standort als auch auf Commodity-Ebene.Herstellbarkeits-Analyse: Bei neu zu entwickelnden Teilen werden parallel zum Sourcing-Prozess mit den in Frage kommenden Lieferanten Herstellbarkeits-Analysen hinsichtlich Technologie, Qualität und Logistik durchgeführt. Dieser Prozess wird durch den SupplyOn-Service Technical Review unterstützt.Zertifikate: Alle Lieferanten sind aufgefordert im SupplyOn Business Directory ihren Status zu den branchenüblichen Zertifikaten zu hinterlegen. Je nach Zertifikats-Typ ist die Verfügbarkeit teilweise sogar zwingende Voraussetzung für eine Vergabe.Compliance: Die Einhaltung von Richtlinien und Regelungen können flexibel beim Lieferanten abgefragt oder alternativ aus externen Datenquellen bzw. Kundensystemen integriert werden.All diese unterschiedlichen Aspekte fließen in das Sourcing Decision Sheet ein und generieren auf der Basis von frei zu definierenden Formeln und Gewichtungen ein holistisches Bild. Dem Einkauf steht damit ein flexibles und skalierbares Instrument zur Verfügung, um alle vergaberelevanten Aspekte mühelos zu beherrschen. Er ist somit nicht nur für aktuelle, sondern auch für zukünftige Herausforderungen bestens gewappnet.Handlungsempfehlungen auf einen BlickHier nochmals zusammengefasst die Schritte, die durchlaufen werden sollten, um alle Aspekte abzudecken und 100% Compliance im Einkauf zu erzielen:Die PflichtZunächst gilt es einheitliche und unternehmensweit verbindliche Kernprozesse einzuführen, die über geeignete Tools in der Organisation verankert werden. In diesem Zusammenhang ist die Erhöhung der Stammdaten-Qualität ein sehr wichtiger Aspekt. Eine hohe Datenqualität ist Voraussetzung für jede Art von Digitalisierung und somit Hausaufgabe für alle beteiligten Organisationen. Die gute Nachricht hier ist: Digitalisierung erfordert nicht nur eine hohe Stammdaten-Qualität, sondern unterstützt und ermöglicht sie auch.Die KürDie Kür besteht darin, die Kernaspekte im Vergabeprozess – also Preis und Konditionen – um alle Aspekte eines 360-Grad-Compliance-Management Prozesse zu ergänzen und diese in den strategischen Entscheidungsprozess zu integrieren.
100% Compliance im Einkauf: Von der Pflicht zur Kür