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ZF gewinnt mit SupplyOn Echtzeit-Transparenz für Seetransporte auf Materialnummernebene

ZF stellt auch in Übersee die termingerechte Anlieferung für die Just-in-Sequence-Produktion sicher, indem der Technologiekonzern Seetransporte auf Materialebene in Echtzeit überwacht
ZF weiß selbst bei konsolidierten Containern jederzeit genau, wo sich alle benötigten Materialen auf dem Seeweg befinden und ob diese rechtzeitig für die Just-in-sequence-Produktion eintrefffen werden

Der Technologiekonzern ZF liefert Bauteile für die Just-in-sequence-Produktion seiner Kunden weltweit. Materialengpässe durch Lieferverzögerungen führen dabei schnell zu erheblichen Produktionsproblemen. Für die besonders kritischen, weil verspätungsanfälligen Seetransporte hat ZF daher mit SupplyOn ein System implementiert, das diese kontinuierlich auf Materialebene und in Echtzeit überwacht. Es informiert frühzeitig über Verzögerungen und sorgt so für stabile Produktionsprozesse.

Die Herausforderung: Hoher Aufwand und manuelle Statusinformationen bei Seetransporten

Für die stabile just-in-sequence-Produktion in seinen Kundenwerken, muss ZF die Anlieferung der benötigten Materialen genau planen (Bild: ZF Friedrichshafen AG)
Für die stabile just-in-sequence-Produktion in seinen Kundenwerken muss ZF die Anlieferung der benötigten Materialen genau planen (Bild: ZF Friedrichshafen AG)

Die ZF Friedrichshafen AG beliefert viele ihrer Kunden just-in-time und just-in-sequence (JIT/JIS) auf der ganzen Welt. Eine strikte Planung der Anlieferung der Teile ist dabei unerlässlich. Viele Materialien dafür werden in Europa produziert und dann für die Endmontage in die ZF-Werke in der ganzen Welt geliefert, die wiederum direkt an die Kundenwerke angeschlossen sind. Der Transport erfolgt in der Regel auf dem Seeweg, wobei es immer wieder zu erheblichen Verspätungen kommen kann.

Früher erhielt der Materialdisponent während des oft mehrwöchigen Seetransportes nur manuell via E-Mail Informationen über Verzögerungen oder konnte diese in den Dienstleisterportalen abrufen. Diese Informationen waren somit niemals in Echtzeit und auch nur auf Gesamt-Container-Ebene. Viele ZF-Divisionen verschiffen neben klassischen Full Container Loads jedoch auch konsolidierte Container, die Materialien verschiedenster Zulieferer und ZF-Werke zusammenfassen.

Für die Materialdisponenten bedeutete es daher einen hohen manuellen Aufwand, die Statusinformationen der einzelnen Spediteure zu konsolidieren, die jeweils betroffenen Materialien zu ermitteln und mit dem vorhandenen Bestand abzugleichen. Materialengpässe wurden somit teilweise erst spät realisiert. Konsequenzen waren teure Sondertransporte oder entsprechende Sicherheitsbestände im Zielwerk, um einen Stillstand der Kundenwerke zu vermeiden.

Die Lösung: ASN-Tracking in Echtzeit

Daher war ZF auf der Suche nach einer Lösung, welche die Seefracht-Transporte in Echtzeit und unabhängig von Spediteur oder Reederei verfolgt. Sie sollte Verzögerungen sofort anzeigen, noch während die Materialien auf See unterwegs sind. Dabei war es ZF besonders wichtig, dass die Materialdisponenten diese Verspätungen direkt in ihrem ERP-System sehen, ohne sich auf anderen Plattformen einloggen zu müssen oder separate Excel-Kalkulationen zu machen.

Nach einer umfassenden Marktevaluation und einem ersten Konzept durch die zentrale Logistik und die Divisionslogistik fiel die Entscheidung für SupplyOn. Die Implementierung erfolgte unter Projektleitung der Division Fahrwerktechnik.

Aufgrund der Vielzahl an konsolidierten Containern war ein Tracking auf Materialebene erforderlich. Dieses wurde auf Basis des Lieferavis (ASN) implementiert. Das ermöglicht es den Materialdisponenten sofort zu sehen, ob und gegebenenfalls wie stark sie von verspäteten Lieferungen betroffen sind.

Für die Trackinginformationen während des Seetransportes integrierte SupplyOn den Seefracht-Spezialisten Ocean Insights. Damit werden die Materialdisponenten quasi in Echtzeit über Verspätungen informiert – unabhängig von Spediteur und Reederei sowie lange vor Eintreffen des Schiffes im Zielhafen.

In mittlerweile 16 Werken in China, USA und Brasilien sorgt die neue Lösung für transparente Transporte und stabile Produktionsprozesse (Bild: ZF Friedrichshafen AG)
In mittlerweile 16 Werken in China, USA und Brasilien sorgt die neue Lösung für transparente Inbound-Transporte und stabile Produktionsprozesse (Bild: ZF Friedrichshafen AG)

Als großer Vorteil für den Rollout erwies sich die Tatsache, dass die Division global über ein einheitliches ERP-System verfügt. Dadurch konnte der tief ins ERP-System integrierte Prozess schnell auf die einzelnen Werke ausgerollt werden. Nach einer rund sechsmonatigen Implementierungsphase wurde die Lösung im ersten Halbjahr 2018 mit fünf Werken pilotiert. Drei Monate später erfolgte der Anschluss von sechs weiteren Werken. Mittlerweile wird die Lösung in 16 Werken in den USA, in Brasilien und China genutzt. Rund 2.400 Container, 26.000 Event-Messages und 27.000 ASNs wurden innerhalb der ersten 15 Monate über das System abgewickelt.

Zudem gelang dem Projekt bei den ZF Excellence Awards 2018 eine Platzierung unter den Top 3 in der Kategorie “Business Processes and Methods“.

Erfolgsfaktoren

Insgesamt waren vier zentrale Punkte für den Erfolg des Projektes ausschlaggebend:

  • Gemeinschaftsprojekt: ZF-seitig arbeiteten Zentrallogistik, Divisionslogistik, IT und die Werke gemeinsam mit SupplyOn an einem Strang. Das sorgte für eine hohe Akzeptanz und Passgenauigkeit der Lösung.
  • Commitment: Volles Buy-in der Division Fahrwerktechnik hat eine schnelle Implementierung und den folgenden Rollout möglich gemacht.
  • Geringer Invest: Die Lösung erforderte keinen teuren Aufbau von Infrastrukturen, Smart Tags o.ä.
  • Carrier-Unabhängigkeit: Die Lösung deckt alle relevanten Seefrachtreedereien ab und ist somit von direkten Schnittstellen mit Seefrachtspediteuren unabhängig.

Ausblick

Auch weitere ZF-Werke sollen in Zukunft von der neuen Lösung profitieren. Zudem plant die Zentrallogistik eine Integration der Material Visibility Overseas (MVO) Funktionalität in das Standard-Transportmanagement-System TOMS von SupplyOn. Christian Schwab, Senior Manager Corporate Freight Management, legte von Anfang an großen Wert darauf, dass die Lösung in TOMS integrierbar und zukunftsfähig ist – und keine Insellösung.

Im nächsten Schritt wird ZF die nun verfügbaren Daten auch für interne Auswertungen wie das Performance Measurement verwenden.

Gemeinsam mit den Divisionen, ZF-Werken und SupplyOn haben wir eine smarte, schnelle und kostengünstige Lösung implementiert, die in unseren Werken nachhaltig positive Ergebnisse erzielt. Damit konnten wir – unabhängig vom Spediteur – eine hohe Transparenz über unsere Seetransporte erreichen. Dazu der schnelle Rollout in 16 Werken in der ganzen Welt. Kurzum: Für uns ein voller Erfolg.

Christian Schwab
Senior Manager Corporate Materials Management, ZF Friedrichshafen AG

Vorteile

  • Reduktion des Trackingaufwandes: Die Materialdisponenten sehen direkt im ERP-System auf ASN-Basis, welche konkreten Materialien von einer Verspätung betroffen sind. Keine manuelle Informationsbeschaffung auf externen Dienstleisterportalen. Keine aufwändige Recherche der zu einem konsolidierten Container gehörenden einzelnen Sachnummern.
  • Einheitliche Lösung für alle Carrier und Forwarder: Durch die Anbindung aller relevanten Reedereien kann die ZF ihre Seetransporte unabhängig vom jeweilig durchführenden Spediteur überwachen.
  • Echtzeit-Informationen: Die Daten werden während des Seetransportes mehrmals täglich aktualisiert. Änderungen bzw. Verzögerungen sind den Materialdisponenten damit sofort ersichtlich.
  • Verringerung der Sicherheitsbestände: Durch die hohe Transparenz des aktuellen Lieferstatus kann die ZF ihre Sicherheitsbestände in den Zielwerken signifikant reduzieren.
  • Niedrigere Logistikkosten: Durch die frühzeitige Information über Verzögerungen und deren Auswirkungen lassen sich kurzfristige, teure Sondertransporte via Luftfracht vermeiden.
  • Schneller Return on Invest: Schlanke Lösung, die sich zügig implementieren und auf die Werke ausrollen lässt.

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