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3 Trends für erfolgreiche digitale Supply Chains

Kernerkenntnis von der Gartner Supply Chain Executive Conference 2019: Die richtigen Technologien sind das eine. Entscheidend aber ist deren konkrete Ausgestaltung.
Kernerkenntnis von der Gartner Supply Chain Executive Conference 2019: Die richtigen Technologien sind das eine. Entscheidend aber ist deren konkrete Ausgestaltung.

Das Supply Chain Management ändert sich schnell – und fundamental. Um die digitalen Weichen für die Zukunft hier richtig zu stellen, müssen sich Unternehmen nicht nur die Frage stellen, welche neuen Technologien sie einsetzen wollen, sondern sich vor allem über deren Ausgestaltung Gedanken machen. Wir haben hier die Trends und Erkenntnisse von der Gartner Supply Chain Executive Conference 2019 in Phoenix, Arizona, zusammengestellt, worauf es dabei besonders ankommt:

Erfolgreiche digitale Supply Chains bauen auf drei Säulen auf: Analytics, Control Towers und Plattformen. Allerdings müssen diese auch noch bestimmte Anforderungen erfüllen.
Erfolgreiche digitale Supply Chains bauen auf drei Säulen auf: Analytics, Control Towers und Plattformen. Allerdings müssen diese bestimmte Anforderungen erfüllen.

#1: Analytics: „Streaming Intelligence“ notwendig

Alle reden über die Echtzeit-Steuerung der Supply Chain. Damit diese Verheißung nicht nur heiße Luft bleibt, sondern auch tatsächlich den versprochenen Nutzen liefert, braucht es zwei Dinge:

  1. Es erfordert Daten, die kontinuierlich und in Echtzeit fließen.
  2. Dieser kontinuierliche Datenstrom muss im ersten Schritt „live“ analysiert und bewertet werden. Im zweiten Schritt muss das Analyse-Ergebnis automatisiert in entsprechende Maßnahmen umgesetzt werden.

Die Realität sieht heute jedoch vielerorts deutlich weniger verheißungsvoll aus: Zum einen klaffen oftmals große zeitliche Datenlücken. Während des Produktionsprozesses beim Lieferanten oder des Warentransports zum Werk sind viele Unternehmen schlichtweg blind. Zum anderen erfolgt die Datenauswertung häufig statisch. Sprich: Die Daten werden nur in bestimmten Intervallen analysiert. Folglich werden Risiken erst spät erkannt – manchmal ist das dann schon zu spät.

Agile und resiliente Supply Chains, die schnell auf sich ändernde Rahmenbedingungen reagieren wollen, benötigen daher eine – wie Gartner es bezeichnet – „streaming intelligence“. Wie bei SupplyOn ermöglicht dies ein tatsächlicher „Live-Betrieb“: Kontinuierlich fließen neue oder aktualisierte Planungsdaten in die Analyse ein, Produktionsfortschritte beim Lieferanten und Transporte werden in Echtzeit überwacht. Damit lassen sich Änderungen, Verzögerungen oder andere Risiken sofort erkennen und entsprechende Kompensationsmaßnahmen frühzeitig einleiten.

#2: Control Tower: Netzwerk erforderlich

Control Tower und Cockpits existieren schon länger, um alle relevanten Ereignisse in der Supply Chain im Blick zu behalten. Mit den steigenden technischen Möglichkeiten (Künstliche Intelligenz, Machine Learning, Robotic Process Automation) rücken sie immer stärker ins Zentrum einer effizienten Supply-Chain-Planung und -Steuerung.

Doch die Technologie allein nützt wenig ohne die entsprechende Datenbasis. Dabei spielt nicht nur die Datenqualität (siehe auch oben: „Streaming Intelligence“), sondern insbesondere der Datenumfang eine zentrale Rolle.

Das Entscheidende ist hier nicht die Möglichkeit, via APIs alle mögliche externen Datenquellen für Wetterinformationen bis hin zu Ereignissen in Social Media anzuzapfen. Das Entscheidende ist, diese externen Daten mit umfassenden, internen Daten aller Beteiligten in der Lieferkette zu kombinieren.

Denn Informationen darüber, welcher Lieferant oder Sublieferant häufig unzuverlässig ist, tendenziell zu wenig, zu viel oder zu spät liefert oder auf welcher Transportroute zwischen welchen Werken mit welchem Spediteur es wo genau immer wieder zu Verzögerungen oder Beschädigungen kommt, kann keine externe Datenquelle liefern. Dies ist nur möglich, wenn die entsprechenden Daten direkt von den beteiligten Partnern einfließen.

Control Tower müssen also auf Informationen aus dem gesamten Lieferkettennetzwerk zurückgreifen können. Es umfasst Lieferanten und Kunden ebenso wie die Logistics Service Providers (LSPs) und andere Dienstleister – und zwar weltweit. Erst mit der tiefgreifenden digitalen Kollaboration aller Beteiligten innerhalb eines weltweiten Netzwerks und dem entsprechenden Prozessmodell ist es möglich, die notwendigen Informationen für eine tatsächliche 360-Grad-, End-to-End-Sicht zu generieren.

#3: Plattform: Gemeinschaftswerte gefragt

Die Plattformökonomie ist da. Auch im Supply Chain Management dreht sich zunehmend alles um Plattformen und ihre angeschlossenen Ecosysteme. Allerdings benötigen Supply-Chain-Plattformen für Produktionsmaterial (Direct Procurement) eine andere Ausrichtung als etwa die E-Commerce-Plattform Amazon.

Warum? Ganz einfach: Die einzelnen Branchen ticken hochspezifisch, haben ihre jeweils eigenen Prozesse und Anforderungen. Zudem sind die gegenseitigen Abhängigkeiten und Verflechtungen im direkten Material hoch. Kaum ein Lieferant lässt sich ohne Reibungsverluste von heute auf morgen durch einen anderen ersetzen. Und nicht zuletzt dreht sich nicht alles ausschließlich um den niedrigsten Preis. Langfristige Beziehungen, Qualität, Vertrauen, Zuverlässigkeit und Innovationsfähigkeiten spielen eine große Rolle.

Supply-Chain-Plattformen für das Direct Procurement können also nicht die Lieferanten gegeneinander ausspielen, sondern müssen vielmehr einen Gemeinschaftswert (group value) für alle bieten. Dieser Wert (gemeinsam sind wir stärker) setzt am gleichen Interesse der Lieferanten an: Denn diese sorgen dafür, dass bei den OEMs die Bänder nicht stillstehen.

Je intensiver alle zusammenarbeiten, je frühzeitiger Planänderungen nach unten und Lieferengpässe nach oben kommuniziert werden, desto besser können sich alle darauf einstellen und entsprechende Maßnahmen einleiten.

Davon profitiert – wie bei SupplyOn – am Ende die gesamte Community.

Aus drei mach eins

Und genau diese drei Punkte bilden die Grundlage für die erfolgreiche Umsetzung einer selbststeuernden Lieferkette. Oder anders gesagt: Alle drei Trends sind die Triebfeder, die Multienterprise Supply Chain Business Networks von einer wertvollen Unternehmensressource zu einem echten „Game Changer“ machen. Damit können Unternehmen das wahre Potenzial ausschöpfen, das Gartner diesen Ecosystemen attestiert. Nicht ohne Grund hat Gartner dazu erstmals im November 2018 eigens einen Magic Quadrant publiziert, bei dem SupplyOn übrigens als ein Leader anerkannt wurde.

Auf der Gartner Conference wurde zudem deutlich, dass Multienterprise Supply Chain Business Networks auch in weiteren Bereichen, wie etwa Sourcing, in Zukunft eine immer wichtigere Rolle für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen spielen werden.

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