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Railway Forum 2017: Die digitale Transformation prägt die Innovationsagenda der Bahnindustrie

Über 1.000 Besucher diskutierten beim Railway Forum Berlin über die zentralen Zukunftsthemen der Bahnindustrie - allem voran die Digitalisierung. (Foto: © IPM/offenblen.de)
Über 1.000 Besucher diskutierten beim Railway Forum Berlin über die Zukunftsthemen der Bahnindustrie – allem voran die digitale Transformation (Foto: IPM/Offenblen.de – Agentur für Fotografie)

Am 30./31. August 2017 hat in Berlin das 5. Railway Forum stattgefunden. Unter dem Motto „Wettbewerbsfähigkeit 2015: Die Innovationsagenda der Mobilitätsbranche“ drehte sich einmal mehr alles um die digitale Transformation auf allen Ebenen. Was vor einigen Jahren als „kleine Schwester der Innotrans“ an den Start ging,wie Dr. Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG bei seiner Dinner-Speech treffend sagte, hat sich mit über 1.000 Teilnehmern und 135 Ausstellern mittlerweile zu einer veritablen Lieferantenkonferenz der Bahnindustrie entwickelt.

Top-Thema digitale Transformation

Eines der zentralen Themen war das digitalisierte Lieferantenmanagement, das gleich am ersten Veranstaltungstag nicht nur in den Keynotes mehrfach thematisiert, sondern auch in einem hochrangig besetzten Roundtable diskutiert wurde. Acht Experten für dieses Thema standen den Lieferanten Rede und Antwort, darunter der CPO der Deutschen Bahn AG, Uwe Günther. Er betonte, wie wichtig die Digitalisierung der Supply Chain für die DB ist, damit aus Supply-Chain-Daten aussagekräftige Informationen werden, die eine Entscheidungsfindung ermöglichen. Außerdem stellte er heraus, dass SupplyOn einer der Partner ist, mit denen die Digitalisierung weiter vorangetrieben werden soll.

Laut Ralf Lüthi, Leiter Beschaffung Allgemeine Bedarfe und Leistungen der DB, ist es das erklärte Ziel, innerhalb der nächsten zwei Jahre papierbasierte Prozesse in der Beschaffung abzuschaffen und das gesamte Beschaffungsvolumen von 20–25 Mrd. Euro pro Jahr digitalisiert abzuwickeln. Dabei verfolgt die Deutsche Bahn wie Dr. Torsten Latz, Leiter Beschaffung Infrastruktur, betont, einen pragmatischen Ansatz. Dieser zielt auf eine schnelle Durchdringung, fokussiert auf die wesentlichen Geschäftsprozesse und setzt auf vorhandene Lösungen, um etablierte Prozesse zu digitalisieren.

RailSupply schafft die Voraussetzung für Industrie 4.0

Wie das konkret aussieht und welches Potenzial für die Zukunft darin steckt, erläuterte Markus Quicken, CEO von SupplyOn, anhand der Lösung RailSupply. Auch wenn es heute mit Bestellung und Bestellbestätigung lediglich um Basisprozesse geht, die darüber digitalisiert werden, so wird hier die Voraussetzung für zukünftige Industrie-4.0-Konzepte geschaffen. Denn über diese „elektronische Autobahn“ lassen sich zukünftig auch Sensordaten austauschen, mit denen die Rückverfolgbarkeit von Teilen weiter optimiert werden kann. Für Lieferanten ist das eine große Chance, die ersten Schritte in Richtung Digitalisierung wichtiger Geschäftsprozesse zu machen.

Die RailSupply-Initiative wurde beim ersten Railway Forum vor vier Jahren aus der Taufe gehoben, mit dem Ziel, die Versorgungssicherheit durch mehr Transparenz in der Supply Chain zu erhöhen und damit das Risiko von Lieferverzögerungen und Engpässen zu minimieren. Schon damals waren auch Bombardier und Siemens mit im Boot, um eine Lösung zu etablieren, von der die ganze Bahnindustrie profitieren soll. Die Rechnung ging auf: Heute setzen mehrere europäische Bahnbetreiber sowie global agierende Systemintegratoren mit ihren Lieferanten auf diesen Branchenstandard.

Für André Truszkowski-Jonas (links), verantwortlich für Business Excellence bei der Siemens AG, steht und fällt eine erfolgreiche Digitalisierung der Bahnindustrie mit gelebten Industrie-Standards
Für André Truszkowski-Jonas (links), verantwortlich für Business Excellence bei der Siemens AG, steht und fällt eine erfolgreiche Digitalisierung der Bahnindustrie mit gelebten Industrie-Standards

Auch die Gespräche am SupplyOn-Stand auf dem diesjährigen Forum haben einmal mehr gezeigt, wie sehr eine gemeinsame, standardisierte Lösung gebraucht und geschätzt wird.

Für André Truszkowski-Jonas von Siemens Mobility sind Standards das zentrale Thema – und da ist es ihm sogar fast egal, auf welche Standards sich die Industrie einigt, Hauptsache sie einigt sich. SupplyOn sieht er als einen der Vorreiter, der dem Thema Form und Struktur gibt und unterschiedliche Branchen unterstützt, sich auf standardisierte Prozesse und Formate zu einigen.

Aktives Risikomanagement mit Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet

Uwe Günther, Leiter Beschaffung Deutsche Bahn AG, verlieh den Nachhaltigkeitspreis Railsponsible (Foto: IPM / Offenblen.de)
Uwe Günther, Leiter Beschaffung Deutsche Bahn AG, verlieh den Nachhaltigkeitspreis Railsponsible (Foto: IPM / Offenblen.de)

Eines der Highlights des Railway Forums ist das Gala-Dinner am Ende des ersten Veranstaltungstags, das dieses Jahr mit der Verleihung des „Railsponsible Awards“ dem Thema Nachhaltigkeit gewidmet war. Glücklicher Gewinner der Auszeichnung: das Unternehmen Harting Technology, Anbieter intelligenter Verbindungstechnologie, das sich nicht zuletzt aufgrund seines aktiven Risikomanagements auf allen Ebenen unter den Top-Kandidaten durchsetzen konnte. Für die DB ein sehr wichtiges Kriterium bei der Auswahl und Bewertung von Geschäftspartnern.

Nächster Halt: 2019

Nachdem das Railway Forum bislang einmal pro Jahr stattgefunden hat, wird es nun in einen zweijährigen Rhythmus überführt und sich mit der ebenfalls alle zwei Jahre stattfindenden Innotrans abwechseln. Für SupplyOn hat sich die Veranstaltung zur wichtigsten Konferenz entwickelt, um die RailSupply-Initiative zum Nutzen der gesamten Branche weiter voranzubringen. Wir freuen uns auf 2019 und auf die nächste Innovationsstufe der digitalen Transformation.

 

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