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Wie steuere ich meine Supply Chain erfolgreich durch eine Krise: Schnelle Ad-hoc-Maßnahmen

Vier wirksame SOS-Maßnahmen helfen Ihnen in der Krise keinen Schiffbruch zu erleiden
Vier wirksame SOS-Maßnahmen helfen Ihnen in der Krise keinen Schiffbruch zu erleiden

Vor kurzem habe ich im ersten Teil meiner Blog-Artikel-Serie „Supply Chain Risk Management – weit mehr als nur ein Weg aus der aktuellen Krise“ die Wichtigkeit der Verzahnung der beiden Disziplinen Risk Management und Supply Chain Management bei der Bewältigung von Krisen beleuchtet. Ein weiterer wichtiger Aspekt, um Krisenzeiten nicht nur zu überstehen, sondern im besten Fall gestärkt aus ihnen hervor zu gehen, ist der Faktor Zeit. Aus diesem Grund ist der zweite Teil dieser Blog-Artikel-Serie den folgenden Fragen gewidmet:  Womit fange ich an? Welche Ad-hoc-Maßnahmen kann ich ergreifen, um den Schaden so gering wie möglich zu halten? Was kann ich schnell in die Wege leiten, um meine Lieferketten abzusichern?

Wir sehen es ganz deutlich bei unseren Kunden – im Wesentlichen große Hersteller und Tier-1-Lieferanten: Alles auf einen Schlag geht organisatorisch und wegen begrenzter Ressourcen nicht, Unternehmen müssen schrittweise vorgehen und sich zuerst auf die drängendsten Themen fokussieren.

Thema Nr. 1: Lieferfähig bleiben

Zunächst geht es darum, die eigene Lieferfähigkeit sicherzustellen. Da in der Fertigungsindustrie ein großer Teil der Wertschöpfung outgesourct ist, hängt die eigene Lieferfähigkeit in hohem Maße von der Lieferfähigkeit der Zulieferer ab. Ein Supply Chain Manager muss sich deshalb schnell einen strukturierten Überblick verschaffen, welche seine Lieferanten in welchem Maße betroffen sind. Sind die eigenen Lieferanten auf Engpass-Situationen vorbereitet und haben sie Notfallkonzepte, die sie im Fall der Fälle aus der Schublade ziehen können? Das gilt es möglichst schnell zu klären.

Unsere Kunden setzen für die strukturierten Lieferantenabfragen das Tool „Flexible Surveys“ ein. Damit lassen sich Abfragen sehr schnell aufsetzen und an das gesamte Lieferantennetzwerk schicken. Im Gegensatz zu E-Mail-Abfragen können die Ergebnisse strukturiert ausgewertet werden. Außerdem ist jederzeit transparent, welcher Lieferant noch nicht geantwortet hat. Automatische Reminder an diejenigen, deren Feedback noch aussteht, erhöhen die Responsequote erheblich.

Thema Nr. 2: Obsolete Lieferpläne aktualisieren und absichern

Die nächste Herausforderung, die es zu meistern gilt, ist der Umgang mit obsolet gewordenen Lieferplänen. Lieferabrufe und bestätigte Lieferungen gelten in der Krise häufig nicht mehr, da sie die tatsächlichen Bedarfe nicht mehr abbilden. Das bedeutet, dass die Lieferpläne so schnell wie möglich aktualisiert und abgesichert werden müssen, indem mit dem Lieferanten geklärt wird, welche Produktionskapazitäten er hat – und zwar auf Teile- beziehungsweise auf Teilegruppenebene.

Hier bedienen sich unsere Kunden diverser Tools aus dem Kapazitätsmanagement, mit denen in (teil-) automatisierten Prozessen die Kapazitäten mit den Bedarfen abgeglichen werden. Das Delta wird für einen schnellen Überblick visualisiert dargestellt.  

Thema Nr. 3: Qualität nach einem Produktionsabbruch sicherstellen

Dort, wo die Produktion komplett unterbrochen war, muss in der Hochlauf-Phase verstärkt auf die Qualität geachtet werden. Die bewährten Qualitätsmanagement-Tools, die SupplyOn zur Qualitätssicherung bei der Neuteile-Freigabe zur Verfügung stellt, kommen bei unseren Kunden auch beim Wiederanlauf nach einer Produktionsunterbrechung zum Einsatz – zum Teil in kreativer Abwandlung des Standardprozesses. So lassen sich zum Beispiel Teile des APQP-Prozesses (Advanced Product Quality Planning) nutzen, um lediglich den Hochlauf unter Qualitätssicherungsaspekten abzusichern – sozusagen als „Mini-APQP“, der jedoch nicht minder wirksam ist.

Thema Nr. 4: Den Transport sicherstellen

Was für die Produktionskapazitäten der Lieferanten gilt, ist im selben Maße für die Transportkapazitäten der Spediteure gültig. Auch hier kommt es in Krisenzeiten beispielsweise bedingt durch kurzfristige Grenzschließungen zu Problemen, die transparent gemacht und gelöst werden müssen.

Um im Verteilungskampf um Transportkapazitäten die Nase vorne zu haben, müssen möglichst schnell verbindliche Bestellungen getätigt werden. Hierfür können unsere Kunden ein Transport-Management-System nutzen, über das die geplanten Transporte der nächsten Wochen und Monate verbindlich an den Spediteur übermittelt werden, der daraufhin eine verlässliche Transportplanung machen und entsprechend zusichern kann.

Mit diesen Sofort-Maßnahmen haben unsere Kunden die ersten Schritte aus der Krise gemacht – doch diese Schritte sind nur ein Anfang. Jetzt gilt es, langfristig zu denken und Risiken nachhaltig zu managen. Deshalb geht es in dieser Blog-Artikel-Serie, in der die zahlreichen Aspekte und Ebenen eines ganzheitlichen Supply Chain Risk Managements aufgezeigt werden, demnächst weiter mit folgenden beiden Themen:

  1. Mit welchen Maßnahmen und Prozessen lassen sich Lieferketten mittel- und langfristig resilient machen – mit zahlreichen Beispielen aus der Praxis
  2. Was können Unternehmen aus der Corona-Krise lernen, um gestärkt daraus hervorzugehen.

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