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Verantwortungsvolle Aufgaben und Teilzeit – ist das möglich?

Ferdinand gibt uns in diesem Interview Einblicke in seine Rolle, seine Beweggründe in Teilzeit zu arbeiten und welche positiven Erfahrungen er damit macht
Ferdinand gibt uns in diesem Interview Einblicke in seine Rolle, seine Beweggründe in Teilzeit zu arbeiten und welche positiven Erfahrungen er damit macht

Unterschiedliche Lebensphasen bringen unterschiedliche Bedürfnisse mit sich. Um Berufs-, Familien- und Privatleben zu fördern, bieten wir unseren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen diverse Teilzeitvarianten an – angefangen von der klassischen Teilzeit, in der Regel ab 20 Stunden, bis hin zur befristeten Brückenteilzeit. Folglich sind viele unserer Jobangebote zusätzlich als Teilzeitmöglichkeit ausgeschrieben.

Ferdinand ist seit Sommer 2019 bei SupplyOn. Nach einer längeren Konzernkarriere wechselte er zu uns als Product Manager Invoicing, ein für ihn vollkommen neues Umfeld.

Die ersten Schritte in Richtung Teilzeit

Ferdinand, seit wann arbeitest du in Teilzeit und gab es einen speziellen Auslöser?

Ich habe mich im Herbst 2021 intensiv mit der Möglichkeit auseinandergesetzt und arbeite seit Januar 2022 in Teilzeit.

Die Auslöser waren zwei Themen: Zum einen der schon länger währende Wunsch, mehr von meinem Leben zu haben. Zum anderen wollte ich gerne intensiver Zeit mit meiner Familie verbringen, solange meine Kinder noch klein sind.

Wie ist SupplyOn mit deinem Teilzeit-Wunsch im Herbst 2021 umgegangen?

Anfangs habe ich mir über mögliche Konsequenzen Gedanken gemacht und habe deshalb erstmal behutsam vorgefühlt, da ich vorher keine Väter in Teilzeit bei SupplyOn kannte. Im Nachhinein waren meine Bedenken total unbegründet. Sowohl das Management als auch HR haben meinen Wunsch von Anfang an unterstützt und alle notwendigen Schritte schnell und unkompliziert umgesetzt.

Arbeitsalltag in Teilzeit

Wie sieht dein typischer Berufsalltag aus?

Meine Rolle als Product Manager hat sich nicht grundsätzlich verändert. Ich bin primär an der Schnittstelle zwischen Produktstrategie, Consulting und Sales aktiv. Der Themenzuschnitt und die Verantwortlichkeiten wurden aber natürlich der reduzierten Arbeitszeit angepasst.

Es ist weiterhin meine Aufgabe, die Anforderungen aus den verschiedenen Kanälen unter einen Hut zu bringen und diese gemeinsam mit den Product Ownern in die Produktentwicklung einzuplanen. Im zweiten Schritt muss der tatsächliche Entwicklungsfortschritt begleitet und gegebenenfalls später re-priorisiert werden. Zu guter Letzt bin ich für das Budget Tracking all dieser Entwicklungen verantwortlich. Unterm Strich bin ich intern und extern genauso involviert und präsent, wie ich das vorher auch war.

Hand aufs Herz…. Wie hat sich dein Arbeitsaufkommen verändert?

Der Aspekt Arbeitslast ist tatsächlich der Wichtigste. Ich habe auf 80% reduziert und arbeite nun statt an fünf Tagen nur noch vier Tage in der Woche. Natürlich habe ich mir hier anfangs die Frage gestellt: Bleibt es wirklich dabei?

Deswegen mein Tipp an alle, die sich mit dem Wunsch nach Teilzeit beschäftigten: Macht euch ein ungeschöntes Bild all eurer tatsächlichen Aufgaben. Entscheidet dann genauso ehrlich, welche Themen in eurem Verantwortungsbereich wie behandelt werden müssen und wie sie gegebenenfalls ohne Extralast für andere im Team umverteilt oder re-priorisiert werden können.

Diese Gedanken und Ideen waren eine Grundlage für das Gespräch mit meiner Führungskraft. Und nur so konnte ich für mich persönlich einen Themenzuschnitt finden, der am Ende wirklich für SupplyOn und mich passte.

Wie geht dein Team damit um?

Aus meiner Sicht gibt es überhaupt keine Veränderungen. Ich glaube, meine Kollegen und Kolleginnen merken kaum, dass ich 20% weniger arbeite. Ich bin für mich gefühlt genauso eng mit meinem Team verbunden wie in Vollzeit. Das passt hervorragend!

Abschließende Bewertung: Teilzeit – das Für und Wider

Gibt es Abstriche, die du hinnehmen musst?

Ich habe mich bewusst für Teilzeit entscheiden. Klar, damit verdiene ich entsprechend weniger. Vor allem aber erfordert es ein gutes Zeitmanagement. Deswegen habe ich begonnen, meine Stunden mehr im Blick zu haben und gelernt, konsequenter zu sein. Sonst sehe ich für mich die Gefahr, mein eigenes Konzept zu unterwandern und dass aus „mal eben noch schnell was fertig machen“ am Schluss doch wieder 100% werden.

Natürlich gibt es hin und wieder heiße Phasen, in denen es mehr wird. Auch arbeite ich in Teilzeit nicht nach der Stechuhr. Das Tolle dabei: Wir haben bei SupplyOn flexible Arbeitszeiten, die es zulassen, schnell wieder in den geregelten Arbeitsalltag zu finden. Wenn es dauerhaft zu viel werden würde, weiß ich, dass meine Führungskraft jederzeit für mich da ist, um gemeinsam Aufgaben neu zu bewerten und zu priorisieren.

Würdest du dich heute wieder für Teilzeit entscheiden? Aus welchen Gründen?

Definitiv ja. Ich habe nur ein Leben und bin mir bewusst, was wirklich im Leben wichtig ist und Zeit verdient. Durch meine neue Zeiteinteilung habe ich mehr Freiräume gewonnen und kann diese intensiv für Dinge nutzen, die mir neben der Arbeit wichtig sind. Dazu zählen vor allem natürlich meine Familie, aber eben auch Hobbies oder Liegengebliebenes. Dadurch wird übrigens auch mein Wochenende entzerrt.

Was hat sich für dich positiv geändert, seitdem du in Teilzeit arbeitest?

Das war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte. Meine Work-Life-Balance fühlt sich jetzt deutlich ausgewogener an. Mein Leben ist erfüllter geworden. Die Arbeits- und Lebenszeit ist etwas Kostbares und so wollte ich sie auch behandeln.

Diese Entscheidung war für mich ein Game Changer
Diese Entscheidung war für mich ein Game Changer

Zum Abschluss: Möchtest du nach den drei Jahren deine Arbeitszeit wieder aufstocken?

Im Moment habe ich eine Vereinbarung genau über diese drei Jahre, also Brückenteilzeit. Zum Ende dieser drei Jahre sind meine Kinder 7 und 10 Jahre alt. Dann kann ich die Situation neu bewerten. [lacht]

Vielen Dank Ferdinand, dass du dir die Zeit genommen hast, uns Einblicke in deinen Alltag zu gewähren!

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