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Das Internet der Dinge wird intelligent und kollaborativ

Zählt zu den führenden Konferenzen zum Thema Internet of Things (IoT): Die Bosch Connected World in Berlin
Zählt zu den führenden Konferenzen zum Thema Internet of Things (IoT): Die Bosch Connected World in Berlin

Künstliche Intelligenz ist das Thema der Stunde. Das war auch auf der Bosch Connected World nicht anders. Knapp 3.000 IoT-Begeisterte diskutierten am 15. und 16. März 2017 in Berlin über Geschäftsmodelle und Innovationen rund um das Internet der Dinge. Die Top drei Themen dabei: Künstliche Intelligenz, Automation und Offenheit.

Für einen Paukenschlag sorgte hier die Ankündigung von Bosch CEO Dr. Volkmar Denner, dass in Zukunft das „Auto-Gehirn“ von Bosch komme. Damit spielte er auf die Kooperation mit dem Grafik-Chip-Hersteller Nvidia. an. Genau solche Partnerschaften sind nötig, um die nächste Ausbaustufe des Internets der Dinge zu erreichen, erläuterte er in seiner Eröffnungsrede „Taking the IoT to the next level“. Mehr noch: Vor allem braucht es einen vertrauensvollen Umgang in einer solchen Partnerschaft, damit die Vision von Industrie 4.0 auch Wirklichkeit wird.

Faszinierende Einblicke in das Auto der Zukunft

Dr. Volkmar Denner, CEO von Bosch, erläutert die IoT-Strategie seines Unternehmens. Diese besteht aus drei Säulen: Sensoren, Software und Services
Dr. Volkmar Denner, CEO von Bosch, erläutert die IoT-Strategie seines Unternehmens. Diese besteht aus drei Säulen: Sensoren, Software und Services

Die IoT-Strategie von Bosch fußt dabei auf drei Säulen: Sensoren, Software und Services. Wie das dann konkret in der Praxis aussieht, stellte Denner gemeinsam mit Dirk Slama, Chief Alliance Officer bei Bosch, anhand verschiedener Anwendungsfälle vor: Beispielsweise sendet das Auto in Zukunft seinen Kilometerstand an die Bosch IoT-Cloud. Dort werden diese Daten mittels der neuen, sicheren Blockchain-Technologie gespeichert. Falls der Autohalter später sein Fahrzeug verkaufen möchte, werden diese Daten einem Online-Verkaufsportal wie Autoscout24 zur Verfügung gestellt. Möglich macht dies eine Kooperation mit dem TÜV Rheinland. Somit gehört Tacho-Betrug bald der Vergangenheit an.

Ein anderes Beispiel drehte sich um ein Auto, welches einen Defekt meldet. Dieses vereinbart zukünftig selbstständig einen Termin in der Werkstatt. Aber auch auf Werkstattseite hat Bosch eine spannende Lösung in petto. Mittels Augmented Reality (AR) kann der Mechaniker nämlich die genaue Serviceanleitung während der Reparatur direkt in seiner speziellen Brille abrufen.

Das Auto wird zum Arbeitsplatz
Das Auto wird zum Arbeitsplatz

Interessant auch die Vision des „vernetzten Autos“, welches zum Arbeitsplatz wird: Per Sprachsteuerung lassen sich Termine vereinbaren und Einkaufslisten erstellen. Sogar ein Blick in den Kühlschrank ist möglich.

Unheimlich praktisch ist zudem eine weitere vorgestellte Funktion: Die Parkplatzsuche. So „weiß“ das Auto zukünftig, wo freie Parklücken zu finden sind und navigiert dorthin.

Künstliche Intelligenz: Das lernende Auto

Mit seiner Hilfe wird das Auto schlau: Jen-Hsun Huang, Gründer von Nvidia, liefert mit seinem Unternehmen die Rechenpower für das lernende Auto
Mit seiner Hilfe wird das Auto schlau: Jen-Hsun Huang, Gründer von Nvidia, liefert mit seinem Unternehmen die Rechenpower für das lernende Auto

Mit Spannung erwartet wurden dann natürlich die Vorträge am zweiten Tag von Dr. Dirk Hoheisel, Bosch-Geschäftsführer, und Jen-Hsun Huang, Gründer und CEO von Nvidia. Beide Unternehmen kooperieren beim Bau eines zentralen Fahrzeug-Computers. Dieser „KI Autocomputer“ ist – wie der Name schon sagt – mit künstlicher Intelligenz ausgestattet. Er ist quasi das Gehirn, das selbstfahrende Autos durch komplexe Verkehrssituationen lenkt.

Damit kann ein Auto künftig nicht nur mit Sensoren die Umwelt erkennen, sondern diese auch interpretieren. Vor allem aber kann das Auto dann Vorhersagen darüber treffen, wie sich andere Verkehrsteilnehmer verhalten. So erkennt es beispielsweise blinkende Autos, bremst vorausschauend oder weicht aus. Das beim Fahren erlernte Wissen speichert der Computer dabei auf künstlichen neuronalen Netzen.

IoT und die Zukunft der Supply Chain

Ebenfalls am zweiten Tag präsentierte SupplyOn ein innovatives Industrie 4.0-Szenario. Diesmal nicht aus der Automobilindustrie, sondern aus der Luftfahrtbranche. Auch bei der Zukunft der „Aerospace Supply Chains“ spielt das Thema Kollaboration eine entscheidende Rolle. Deshalb haben große Aerospace-Unternehmen schon vor Jahren mit SupplyOn die zentrale Plattform AirSupply geschaffen. Diese deckt alle wesentlichen Supply-Chain-Management-Prozesse ab.

Live-Demo: Christian Kastl (SupplyOn) stellte ein innovatives Industrie-4.0-Szenario vor
Live-Demo: Christian Kastl (SupplyOn) stellte ein innovatives Industrie-4.0-Szenario vor

Aber wie jedes System kann auch dieses noch verbessert und mit mehr Intelligenz ausgestattet werden. Besonders zwei Fragen brennen den Unternehmen unter den Nägeln: Kommen die Bauteile vom Lieferanten rechtzeitig an? Und kommen sie unversehrt an? Viele Bauteile reagieren nämlich sensibel auf Hitze und Luftfeuchtigkeit, was nicht selten zu Korrosionen während des Transportes führt. Diese Qualitätsprobleme führen zu Liefer- und damit auch Produktionsverzögerungen.

Innerhalb von 90 Tagen gelang dann die Umsetzung der Idee in ein Industrie 4.0-Projekt. Die Lösung basiert dabei auf einer Sensor-Cloud. Zunächst erfolgt ein so genanntes „Pairing“ zwischen Material und Sensor. Damit lassen sich die Teile auf dem gesamten Transportweg überwachen, wie Christian Kastl, Manager Industry 4.0 bei SupplyOn, in einer Live-Demo zeigte. Position und Zustand der Ware werden im Visibility & Analytics nahezu in Echtzeit angezeigt und analysiert. Die Track-and-Trace-Lösung ist somit direkt in die Geschäftsprozesse integriert.

Die ganze Welt des IoT

Die Bosch Connected World war vollgepackt mit spannenden und inspirierenden Vorträgen. Nicht selten hätte man sich gewünscht, sich dreiteilen zu können, um an den parallelen Break-out-Sessions teilzunehmen. Diese umfassten eine unglaubliche Bandbreite von der „Connected Agriculture“ über „AI & Deep Learning“ bis hin zu „Augmented Reality“. Außerordentlich interessant für uns war natürlich das Panel zu „Connected Logistics & Supply Chain“. Die Vorträge von Bosch, BASF, FedEx und Aethon lieferten viele spannende Anregungen, wohin die Reise in der Logistik geht.

IoT Hackathon: Von der Idee zum Produkt

Rund 350 Entwickler lieferten sich beim IoT Hackathon einen Wettkampf um innovative Produkte
Rund 350 Entwickler lieferten sich beim IoT Hackathon einen Wettkampf um innovative Produkte

Ein ganz besonderes Erlebnis für unseren Kollegen Johannes Jilg war der IoT Hackathon. Gemeinsam mit über 100 Software-, Hardware- und Produkt-Entwicklern aus 14 Ländern hatte er die Chance, die offenen Tools von Bosch sowie Partnern zu testen. Erklärtes Ziel dieser parallelen Veranstaltung: „Connected“ Produkte, Apps und Services zu entwickeln.

Das Ganze war aufgeteilt auf vier Themen. Jilg entschied sich dabei für die Hack Challenge im Bereich Manufacturing. Mit seinem Team entwickelte er eine App für die Predictive Maintenance. Und das mit großem Erfolg: Gemeinsam mit seinem Team gewann er diese Challenge und erreichte zugleich das Finale in der Kategorie “Technical Brilliance”. On Top erhielten die Vier auch noch eine Auszeichnung von GE Digital für die beste Idee und Umsetzung auf der GE Predix Plattform. Wir gratulieren!

Unser Kollege Johannes Jilg (2. von rechts) mit seinem Team "Hydra" und ihrem Award
Unser Kollege Johannes Jilg (2. von rechts) mit seinem Team “Hydra” und ihrem Award

Einen ausfürlichen Bericht zum Hackathon hat Industry of Things veröffentlicht.

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